Wie jedes Jahr besuchten die 6. Klassen des Bismarck-Gymnasiums wieder das Generallandesarchiv – In vier Führungen bekam die Jahrgangsstufe geheime Einblicke, die der Öffentlichkeit sonst nur begrenzt offen stehen.
Während es den Herrschern früher genügte ihre wichtigen Dokumente in gut gesicherten Truhen mit doppeltem Schließmechanismus zu lagern, ist das Archiv heute in moderner Fassade mit acht Stockwerken gebaut. Bei dem Bau des Archivs hat man sich an der Konstruktion des Pariser Eifelturmes orientiert. Dies ist so bemerkenswert, dass das Gebäude heute sogar unter Denkmalschutz steht.
Wenn man dann den ersten Stock betritt, kann man an den vielen Computern direkt im Archiv via Schlagwort nach Dokumenten suchen, was eine Erleichterung! Aufeinander gestapelt (nicht hintereinander 😉 würden die dort vorhandenen Dokumente 42 km hoch reichen. Jedes Jahr kommen 500 m hinzu, das hat schon mächtig Eindruck hinterlassen. Der Referatsleiter Herr Exner zeigte uns sogar Dokumente über das Bismarck-Gymnaisum. Wir haben herausgefunden, dass unser heutiges Schulgebäude nach dem Umzug aus Durlach 1874 erbaut wurde und damals „Gymnasium llustre“ hieß. Einmal kurz nachgerechnet: Unser Schulhaus feiert dieses Jahr seinen 150. Geburtstag – Herzlichen Glückwunsch!
Dann durften wir in die eigentlich für BesucherInnen unzugänglichen Etagen. Dort sind meterlange Regale aneinandergereiht und es roch nach altem Papier. Die vorhandenen Dokumente im Magazin wiegen so viel wie 250 ausgewachsene Elefanten…. pro Stockwerk!
Interessant war, dass der Boden überall Rillen hat, damit die Luft gut zirkulieren kann und die Schriftstücke nicht schimmeln. So gut aufbewahrt, erhalten sich dann auch Schriftstücke die bis ins Mittelalter zurückreichen. Wir erhielten Einblick in eine uralte Urkunde, die fast 1000 Jahre alt war. Sie wurde von Heinrich IV. geschrieben, beziehungsweise ordnete er seine Schreiber an, dies in Schönschrift auf kostbarem Pergament für ihn zu erledigen. Zur Beweis Ihrer Echtheit haben wir Siegel und Herrschermonogramm untersucht, welches von dem König selbst dann nur nur mit einem Strich abgezeichnet werden musste. Wie praktisch!
Was eine Erleichterung heute Papier, Stifte und Computer zur Verfügung zu haben. Vielen Dank an alle MitarbeiterInnen für die interessante und spannende Führung durch Ihr Blätterlabyrinthder Geschichte, aus dem manche von uns gar nicht mehr in die nächste Schulstunde zurück wollten!
Text erarbeitet durch Helene Kröhl aus der 6b
Im Rahmen der Ausstellung „Man wird ja wohl noch sagen dürfen …“ besuchten die Klassen 9a und 9c je einen Halbtagsworkshop zur Ausstellung, in dem Herr Ruiz Kontara, pädagogischer Mitarbeiter des Dokumentationszentrums Oberer Kuhberg (DZOK) viele Zusammenhänge zwischen den Themen Rassismus und Sprache beleuchtete, wie z.B. woher rassistische und antisemitische Begriffe stammen, wie historische Personen wie Victor Klemperer unter Diskriminierung litten und wie Sinti und Roma heute gegen Vorurteile kämpfen. Rassistische und antisemitische Wörter haben oft lange und traurige Geschichten. Sie wurden u.a. während der Zeit des Nationalsozialismus als politische Hetze verwendet, um bestimmte Gruppen von Menschen zu beleidigen und auszugrenzen.
Eine Person, die sich mit der Wirkung rassistischer Sprache auseinandersetzte, war Victor Klemperer, Professor für Romanistik. Er lebte zwischen 1881 und 1960 und erlebte somit beide Weltkriege sowie die Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland. Obwohl er im Ersten Weltkrieg für Deutschland kämpfte und später zum Christentum konvertierte, wurde er aufgrund seiner jüdischen Herkunft während der NS-Zeit diskriminiert. Viele Rechte wurden ihm genommen, beispielsweise wurde er aus seiner Professur entlassen und er durfte keine Bücher aus der Bibliothek mehr ausleihen.
Seit dem 01.10. gastiert im Bismarck-Gymnasium die Wanderausstellung „Man wird ja wohl noch sagen dürfen …“. Die Ausstellung wurde vom Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (DZOK) in Ulm konzipiert und stellt demokratiefeindliche und menschenverachtende Begriffe aus der Zeit des Nationalsozialismus dem heutigen Sprachgebrauch gegenüber. Aber nicht nur die Parallelen zwischen damals und heute sollen in der Ausstellung gezeigt werden, sondern auch eigentlich neutrale Begriffe, die durch ihre instrumentalisierte Bedeutung als Waffe benutzt werden können. Die Auseinandersetzung mit Sprache und ihrer Verwendung in sozialen Medien, im Alltag und in der Politik sind zentraler Bestandteil der Ausstellung.
Dieses Thema griff auch Prof. Dr. Rolf-Ulrich Kunze vom Department für Geschichte am KIT in seinem Vortrag vor Schüler*innen der Jahrgangsstufen 1 und 2 und dem Helmholtz-Gymnasium auf. Am Beispiel des Wortes „Nazi“ zeigte er in einem ersten Schritt die Verwendung und Bedeutung des Begriffs auf, um in einem weiteren Schritt schließlich differenziert seine vorherigen Analyseschritte am Begriff der „Abstammung“ zu beleuchten. Hierbei stellte er die Formulierungen der Parteiprogramme von NSDAP, NPD und AFD gegenüber und zeigte Parallelen und Unterschiede auf. Im abschließenden Gespräch ging Kunze zudem auf die Bedeutung sprachlicher Aspekte in Hinblick auf ein mögliches Verbotsverfahren der AfD ein.
Sowohl die Ausstellung als auch die Begleitveranstaltung zeigen, wie bedeutsam die Auseinandersetzung mit dem Sprachgebrauch ist, da viele Begriffe von ihrer ursprünglichen Bedeutung in den allgemeinen Sprachgebrauch übergehen und damit demokratiefeindliche Begrifflichkeiten salonfähig werden.
Oder wie es der Philologe Victor Klemperer 1947 in seinem Werk „Lingua Tertii Imperii“ (Die Sprache des Dritten Reichs) formulierte:
„Worte können sein wie winzige Arsendosen: Sie werden unbemerkt verschluckt, sie scheinen Wirkung zu tun, und nach einiger Zeit ist die Giftwirkung doch da.“
Tobias Markowitsch
Zu Beginn unserer Kunst-Leistungskurs-Exkursion in München, schauten wir uns zwei Barockkirchen an. Zuerst besichtigten wir die Asamkirche und anschließend St. Peter. Nach unserer Mittagspause besuchten wir das Haus der Kunst, um die Ausstellung von Rebecca Horn anzuschauen. Abends waren wir im Abgussmuseum, in dem viele Skulpturen und Statuen der Antike zu sehen waren. Übernachtet haben wir im „East Youth Hostel“. Am zweiten Tag besichtigten wir zunächst das Lenbachhaus und haben viele Werke der Künstlergruppe „Der blaue Reiter“ betrachtet. Daraufhin waren wir in der Alten Pinakothek und haben zum Beispiel ein paar Werke von Casper David Friedrich, Monet, Van Gogh und Cezanne gesehen. Anschließend sind wir mit dem Zug zurück nach Karlsruhe gereist.
Wir bedanken uns bei unserer Kunstlehrerin, Frau Globas, mit der wir diesen Ausflug genießen konnten.
Die Abteilung Sammlungen der Badischen Landesbibliothek machte am 2.10.2024 im Rahmen ihres Teambildungstags einen Ausflug in die neu gestaltete Historische Schulbibliothek des Bismarckgymnasiums Karlsruhe. Dort war die alte Heimat der nach dem 2. Weltkrieg an die BLB übergebenen Bestände der Gymnasialbibliothek, die in der BLB mit der Sondersignatur „Gym“ geschlossen aufgestellt und über die Abteilung Sammlungen zugänglich sind – insgesamt mehr als 12.000 Bücher! Die Kolleginnen und Kollegen konnten sich in dem 2013 mit Hilfe eines gemeinsamen Projekts von Eltern, Schülern, Lehrern und Ehemaligen neu gestalteten Raum ein Bild des alten Bibliotheksgebäudes sowie vom in der Schule verbliebenen und bis 2014 auch katalogisierten Bestand der Historischen Schulbibliothek machen.
Text und Bild: Birgit Korn
Am 18. September 2024 kehrte der deutsche Botschafter in Athen, Andreas Kindl, im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Was wurde aus…?“ an sein altes Gymnasium zurück. Die noch junge Reihe des Bismarck-Forums stellt ehemalige Abiturienten vor, die eine außergewöhnliche berufliche Laufbahn eingeschlagen haben. Kindl, der 1983 am Bismarck-Gymnasium sein Abitur ablegte, berichtete von seinem Werdegang. Nach dem Studium der Gräzistik, Germanistik, Islamwissenschaften und Philosophie trat er 1992 in den Auswärtigen Dienst ein und war seitdem in zahlreichen Krisenregionen des Nahen und Mittleren Ostens tätig. So leitete er 2007 die deutsche Außenstelle in Afghanistan und war von 2015 bis 2017 Botschafter für den Jemen. Anschließend vertrat er die deutschen Interessen als Botschafter in Beirut (2020-2023) und wurde im letzten Jahr zum Botschafter in Athen bestellt.
Damit schließe sich der Kreis zu seiner alten Schule und zu seinem früheren Lieblingsfach Griechisch, betonte Kindl in seinem Vortrag. In der anschließenden Fragerunde interessierte neben Details zu seiner Tätigkeit auch die Frage, was er aus seiner Schulzeit mitgenommen habe und was er den heutigen Absolventen rate. Kindl hob die Bedeutung von Gründlichkeit, Nachdenken und Sprachgefühl hervor – Werte, die er bereits am Bismarck erlernte. Er riet den Schülerinnen und Schülern, ihre Ziele trotz widriger Umstände gelassen zu verfolgen. Besonders betonte er die Bedeutung von Fremdsprachen, die immer wieder Türen öffneten.
Trotz der oft humorvollen Antworten eröffnete der Abend auch einen ernsten Blick in die Arbeit des Auswärtigen Amtes. Kindl schilderte eindrucksvoll den Tag der Bombenexplosion in Beirut, kurz nachdem er dort seine Arbeit als Botschafter aufgenommen hatte, und gewährte einen Einblick in die angespannte Sicherheitslage in Afghanistan.
Insgesamt bot der Abend dem zahlreich erschienenen Publikum vielfältige Informationen über die Arbeit des Auswärtigen Amtes und zeigte einen sehr sympathischen und humorvollen Absolventen unserer Schule, der trotz seines beruflichen Erfolgs nahbar und bodenständig geblieben ist.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Kindl für den spannenden Abend und an die Verantwortlichen des Bismarck-Forums! (Alexandra Ilg)
Bismarck-Forum 18. September 2024 um 19 Uhr:
Der deutsche Botschafter in Athen berichtet über Beruf und Lebensweg:
Einladung an alle Schülerinnen und Schüler, Eltern, Ehemalige und Freunde.
Am 18. September 2024 um 19 Uhr begrüßen wir in Reihe des Bismarck-Forums „Was wurde aus“ den ehemaligen Bismarck-Schüler Herrn Andreas Kindl. Für die aktuellen Schülerinnen und Schülern steht die Berufs- und Lebensplanung noch vor vielen Unbekannten. An diesem Abend wird ein Lebens- und Berufsweg beleuchtet: Schülerinnen und Schüler stellen unserem Gast Fragen zum Beruf, zu Entscheidungen und Zufällen auf dem Weg dahin, zu Verantwortung, Leidenschaften, Familie – und natürlich nach der Bedeutung der Schulzeit.
Nach dem Studium der Gräzistik, Germanistik, Islamwissenschaften und Philosophie trat Herr Kindl ins Auswärtige Amt ein. Als Diplomat vertrat er Deutschland in vielen sehr unterschiedlichen Ländern, u.a. Israel, Jemen, Libanon und in Masar-e-Sharif als Leiter der Außenstelle, in Brüssel im sicherheitspolitischen Komitee, als Botschafter in Amman, Beirut. Seit dem letzten Jahr ist er Botschafter in Athen. Zwischenzeitlich war er im Auswärtigen Amt Beauftragter für strategische Kommunikation.
Das Bismarck-Gymnasium hat mit 965 Runden den 2.Platz beim 24h Lauf gewonnen. Ein tolles Ergebnis! Glückwunsch und Danke an alle Läuferinnen und Läufer und alle helfenden Hände!
Lesung „Lauf Mädchen, lauf“
mit Mirsada Simchen-Kahrimanović
11. Juli 2024, 20:00 Uhr
Aula des Bismarck-Gymnasiums
Der Völkermord in Srebrenica jährt sich in diesem Jahr am 11. Juli 2024 zum 29. Mal. Nach einer dreieinhalb-jährigen Belagerung fiel die eingekesselte ostbosnische Enklave und sogenannte UN-Schutzzone im Juli 1995 nach einer serbischen Großoffensive in die Hände des serbischen Generals Ratko Mladic.
Eine eindrucksvolle Erinnerung an die schrecklichen Erlebnisse der damals 13-jährigen Mirsada im Jahre 1992. Der Krieg auf dem Balkan erschüttert Europa. Beim Angriff auf ihr bosnisches Dorf wird Mirsadas Vater ermordet, sie selbst mit Mutter und Schwester in Tropolje inhaftiert…
Dreißig Jahre nach dem Krieg verfasst sie ein Erinnerungsbuch, das zugleich ein ergreifendes Plädoyer für Toleranz und ein entschiedenes Zeichen gegen Gewalt Ist.
Nachdem der Schulchor unter der Leitung von Julia Hartenstein, begleitet von Julia Gaube und Adrian Korenzwit, beim 7. Karlsruher Chorwettbewerb für weiterführende Schulen mit einem 2. Platz ausgezeichnet worden war, zeigten die Sänger*innen beim Preisträgerkonzert in der Badenlandhalle erneut ihre Qualitäten. Stimmlich sicher und im Gesamtklang ausgewogen, präsentierten die rund 35 Jugendlichen die Lieder „Up in the Sky“ und „Hit the roll, Jack“ und stellten nicht nur ihr Können, sondern auch ihre Begeisterung für den Chorgesang unter Beweis. Wir freuen uns über den Erfolg und über weitere Konzerte.
(Tobias Markowitsch)