Am Montagmorgen trafen wir uns in der Bahnhofshalle. Wir waren eine relativ große Gruppe, wir Schüler und die beiden Lehrer Frau Klering und Herr Markowitsch machten 28 Menschen. Zum Glück wurde niemand vermisst und wir stiegen in den ICE ein. Die Zugfahrt war lang (fünf Stunden) aber angenehm, viele holten sich mit ihren Getränkegutscheinen Kaffee und heiße Getränke, man konnte noch etwas Schlaf nachholen. Als wir nachmittags den sehr großen Berliner Hauptbahnhof erreichen, konnte man direkt auf die Kuppel des Bundestagsgebäudes blicken. Da wusste man gleich, man war in Berlin.
Wir machten uns auf den Weg zum Hostel, das sich in einem ruhigeren Viertel der Innenstadt befindet. Die Zimmer im Hostel waren sehr sauber und bewohnbar, mit reichlich Platz zum Abhängen für zwischendurch.
Abends ging unsere Gruppe zur Rundtour los. Natürlich durfte das Brandenburger Tor nicht fehlen, ein sehr lebhafter Platz mit Straßenkünstlern und Protestanten.
Weiter ging es zum Bundestagsgebäude, das wir nun von Nahem sehen konnten.
Darauf ging es zum weniger bekannten Abgeordnetenhaus (von dessen Brücke aus gab es einen tollen Ausblick).
Es fühlte sich etwas surreal an, diese ganzen Orte aus den Bildern nun in echt zu sehen, dazu die schwarzen Limousinen, die Fernsehteams mit ihren Kameras.
Zuletzt besuchten wir noch das Holocaust-Mahnmal, ein Feld aus steinernen Blöcken. Wenn man durch das Denkmal läuft, werden die Wände immer enger und höher, wodurch ein sehr bedrückendes Gefühl entsteht. Auf dem Rückweg zur Jugendherberge-auf dem Potsdamer Platztrafen wir eine Gruppe von Studenten, die uns günstige Tickets für ein Philharmonie-Konzert am Dienstag verkauften. „Es wird euch gefallen. Geht hin!“, sagten sie.
Abends wurden wir im Sony Center abgesetzt und hatten etwas Zeit für uns.
Am Dienstag besuchten wir das Stasi-Museum. Der Plattenbau wirkte von außen eher unscheinbar, aber die Ausstellung im Inneren war sehr sehenswert. Mit einem Audioguide konnte man den Museumsbesuch wie eine Dokumentation erleben. Die Spionageeinrichtungen und Konferenzräume der Stasi boten einen interessanten Einblick in das überwachte Leben der damaligen DDR-Bürger. Nach der Tour hatte jede unserer Gruppen freie Zeit zur Verfügung, um an der East Side Gallery zu essen und sich umzusehen.
Am Abend ging es dann (für die meisten von uns) in die Berliner Philharmonie. Das Konzert war ein Traum. Das Highlight war das wunderschöne Geigensolo.
Mittwochs stand eine Führung an der Bernauer Mauer an. Als es anfing zu regnen, bemerkten viele von uns, dass man doch lieber einen Regenschirm hätte mitnehmen sollen… Dennoch wurde die Tour fortgeführt und nach innen verlegt. Die Bernauer Mauer dient als Gedenkstätte für die Opfer der Berliner Mauer und die teilweise leider gescheiterten aber spektakulären Fluchtversuche der DDR-Bürger.
Auch später ging es historisch informativ weiter: Im Haus der Wannseekonferenz lernten wir über die perfiden Pläne der Nationalsozialisten. Trotz der schweren Themen freuten wir uns auf den restlichen freien Tag. Wegen des Regens fiel das geplante Picknick am Wannsee leider „ins Wasser“, daher konnten wir in Grüppchen zur Herberge oder in die Stadt gehen. Am Abend gingen einzelne Gruppen ins Kino oder einkaufen.
Donnerstagmorgen fuhren wir zu der Ausstellung „Topographie des Terrors“. Die Führer erklärten die Ausstellung recht ausführlich. Auf dem Weg zum Jüdischen Museum machten wir einen Abstecher zur Humboldt-Universität und der „Leeren Bibliothek“, die in Gedenken an die Bücherverbrennungen des 2. Weltkriegs errichtet wurde.
Das Jüdische Museum war äußerst groß und künstlerisch ausgefeilt. Die schrägen Gänge und endlosen Treppen verliehen der Ausstellung einen besonderen Touch. Jüdische Kunst und Kultur, auch ihre Rolle im 2. Weltkrieg und Antisemitismus waren die Hauptthemen der Ausstellung. Es gab so viel zu sehen in der Ausstellung, dass einem gar nicht genug Zeit blieb um sich jeden Teil der Ausstellung anzusehen.
Am Abend ging es ins Kabarett „Die Stachelschweine“, in eine Satire über Geld und Deutschland. In dem Kabarett ging es sehr gesellig zu und man hatte seinen Spaß an dem ein oder anderen Spruch. Am Freitag verbrachten die Gruppen freie Zeit an beliebigen Orten der Stadt (z. B. Am Hackeschen Markt). Was einem am letzten Tag so auffällt, ist die Tatsache, dass wir in dieser Woche nur einen Bruchteil von Berlin gesehen haben. Wir fragen uns: Was genau macht Berlin so anders? Es sind die U-Bahnen, die Kunstwerke, die an jeder zweiten Ecke stehen und die verschiedenen Menschen, die Berlin zu Berlin machen. Auch wenn der Großstadttrubel gewöhnungsbedürftig ist, würden die meisten von uns gerne wieder auf eine Fahrt nach Berlin mitkommen.
Es hat sich also gelohnt👌
Bis bald, Berlin !
(Zum Schluss noch das Berliner Ampelmännchen)