Am 14.03.25 waren wir, die Klasse 6b, im Geschichtsunterricht unterwegs, um in die „verborgenen Hallen“ des Badischen Landesmuseums einzutauchen. Über 50.000 Exponate warten im Depot darauf, von den MitarbeiterInnen sortiert, restauriert und kuratiert zu werden. Die Textilrestauratorin Agnes Krippendorf führte uns dabei mit Ihren Kolleginnen vor Augen, wie viel Arbeit notwendig ist, bis ein Fundstück fit fürs Museum ist! Über dem Eingang vom Depot der Textilrestaurierung hängt eine kleine Feder, die sich bewegt, wenn ein Luftzug durchweht. In den 60ern noch, versuchte man die wertvollen Textilstoffe wie Leder, Teppiche oder Kleidung mit giftigen Stoffen vor Schädlingen zu schützen. Daher ist es noch heute notwendig, bei der filigranen Arbeit Schutzkleidung zu tragen. Es wird mit authentischen Farbstoffen eingefärbt oder behutsam mit Seidenfäden genäht, ganz ohne den alten Charme desFundstückes zu zerstören.
Besonders die kleinen Tiermumien, die nach dem zweiten Weltkrieg in Kartons in Vergessenheit gerieten, weckten unser Interesse. Mumifizierte Baby-Krokodile, Sperber oder gar Katzen werden gerade für die nächste Ausstellung in Szene gesetzt. Ein besonderes Rätsel gab uns eine donutförmige Mumie auf. Ob es sich wohl tatsächlich um eine Schlange handeln könnte, die die Ägypter sowohl als schützende, aber auch gefährliches Tier verehrten? Einfach Auswickeln, wie es Archäologen und kaufkräftige Sammler im „Ägyptenfieber“ ab 1800 hielten, das kommt für die Experten natürlich nicht in die Kiste! Modernste Verfahren mittels CT bringen Klarheit: Der mumifizierte Donut birgt nichts mehr als eine leere Hülle! Die Ägyptologen des BLM vermuten, dass es sich um ein Übungsstück eines Lehrlings oder gar um Betrug handeln könnte. Nicht selten wurden im Alten Ägypten kleine Tiermumien als „Opfergaben“ verkauft, um sie mit in den Sarkophag zu legen oder einer Gottheit zu widmen.
Wir werden uns sicherlich auf den Weg machen, um „unserem Donut“, den wertvollen Wandteppichen und alten Kleidungsstücken – behutsam restauriert und dann ins rechte Licht gerückt – in der Ausstellung des Badischen Landesmuseums erneut zu begegnen.
Helene Kröhl und Joana Loucopoulos aus der 6b