Nach Corona war es nicht einfach, Schülerinnen und Schüler für das Theater zu interessieren. Wir waren alle unsicher, ob wir proben können oder proben und dann nicht aufführen können. Wir waren unsicher, wie nah man sich denn überhaupt kommen kann, wann eine Berührung geht und wann sie nicht notwendig oder vielleicht schon gefährlich ist.
Doch zum Glück fanden wir uns am Ende. Sieben Schülerinnen und ein Schüler konnten Anfang 2022 mit den Proben zur Komödie „Ein ungleiches Paar“ beginnen. Als erstes mussten sie sich mit ihrer Rolle auseinandersetzen, herausfinden, wie diese sich kleidet, wie sie geht, wie sie redet, wie sie zu den anderen Figuren steht. In den Impro-Sequenzen kamen wir uns näher; die SchülerInnen wurden lockerer, interagierten spontan und gewöhnten sich wieder daran, sich ohne Maske, Dinge ins Gesicht zu sagen, zu schreien und zu lachen, sich kurz oder auch mal länger zu berühren, sich in den Armen zu liegen.
Nur so, mit viel Geduld und viel Offenheit bei allen Beteiligten, fühlten wir uns dieses Jahr für eine Aufführung bereit. Zum Glück unterstützte uns dann auch noch das Technik-Team und wir bekamen einen neuen Boden und Vorhänge vom Förderverein gestellt, sodass wir voll ausgerüstet in die „Show-Phase“ eintreten konnten.
Die Termine standen fest: am 19. Mai durften wir im Sandkorn, am 23. und 24. Mai schließlich bei uns in der Aula aufführen.
Alle Aufführungen waren ein wahrer Erfolg, das Publikum begeistert und ich sehr glücklich für die Gruppe, da sie unheimlich viel Arbeit reingesteckt und alles gegeben hatte.
(Ich lasse bewusst die langen und häufigen Proben an den Wochenenden vor den Aufführungen in meinem kurzen Bericht aus, da ich wohl sonst im übernächsten Jahr keine SchauspielerInnen finden würde.)
Ich denke, am Ende waren wir uns alle einig: wir hatten viel Zeit investiert, doch es hatte sich gelohnt.
Vielen Dank an Euch dafür! Doch nicht nur danke ich Euch für Eure Zeit, sondern besonders für Euer Vertrauen, dass es sich alles lohnen wird, dass ich euch richtig leite. Danke für Eure Freude, Offenheit und Freundlichkeit. Es gab wohl keine einzige Probe, die mir keinen Spaß gemacht hat (auch diejenigen ohne Textkenntnisse).
Ich wünsche Euch viel Spielfreude weiterhin. Und wenn Ihr keine Bühne habt, dann in Eurem Leben!
Vielen Dank auch an unser Publikum und all denjenigen, die uns direkt oder auch indirekt unterstützt haben.
Lieben Gruß
P. Shea
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